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LKR Newsletter Juli 2020 / 30. KW

 

KREBSREGISTRIERUNG IN NRW

Bereits seit mehr als 30 Jahren werden in Nordrhein-Westfalen Daten zu neu diagnostizierten Krebserkrankungen dokumentiert. Zunächst wurden Krebsneuerkrankungen im Epidemiologischen Krebsregister des Regierungsbezirkes Münster und seit Juli 2005 für das gesamte Land Nordrhein-Westfalen erfasst. Mit dem Ausbau zu einem integrierten klinisch-epidemiologischen Krebsregister seit 2016 werden auch Therapie- und Verlaufsdaten von Krebserkrankungen in die Registrierung aufgenommen.

Damit bietet das LKR NRW mit einer Bevölkerung von 18 Millionen Einwohnern eine überaus wertvolle Datenbasis für die wissenschaftliche Forschung, Gesundheitsberichterstattung und Qualitätssicherung der medizinischen Versorgung.

 



Das Team der Abteilung Epidemiologie

Das Team der Abteilung Epidemiologie analysiert die Krebsregisterdaten und berichtet regelmäßig über das Auftreten von Krebserkrankungen, über zeitliche Trends und Prognosen sowie über regionale Unterschiede des Krebsgeschehens in NRW. Weitere wichtige Aufgaben der Abteilung Epidemiologie sind die Auswertungen der Daten für wissenschaftliche Zwecke sowie die Publikation der Ergebnisse in internationalen Fachjournalen und auf Tagungen. Des Weiteren werden Forschungsdaten für externe Wissenschaftler bereitgestellt.

Von links nach rechts:

Ina Wellmann, Hiltraud Kajüter, kom. Leiterin der Abteilung Epidemiologie, Florian Oesterling, Lennart Möller, Dr. Laura Khil, Leiterin Fachbereich Epidemiologie

 



Aktuelle Auswertungen und Studien

Die Abteilung Epidemiologie wertet die Krebsregisterdaten im Rahmen eigener Studien sowie in Kooperation mit externen Forschenden wissenschaftlich aus, publiziert die Ergebnisse und stellt sie auf verschiedenen Fachkonferenzen vor. In diesem Jahr wurden beispielsweise zwei Beiträge bei der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi) eingereicht. In einem Beitrag geht es um die prognostischen Eigenschaften von Intervallkarzinomen (Brustkrebs, der im Intervall zwischen zwei Screeninguntersuchungen diagnostiziert wird.) im Mammographie-Screening im Vergleich zu Brustkrebs bei Frauen, die nicht am Mammographie-Screening-Programm teilnehmen. Der zweite Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, ob vor dem Hintergrund internationaler Trends die Darmkrebsinzidenz in NRW bei jüngeren Menschen zugenommen hat.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die automatisierte Erstellung von Datenauswertungen und Berichten. Hierzu wurde in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen klinische Auswertungsstelle und Landesauswertungsstelle ein Beitrag bei der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS) eingereicht mit dem Thema „Automatisierte Erstellung von aggregierten, einrichtungsbezogenen Auswertungen des Landeskrebsregisters NRW für meldepflichtige Einrichtungen“. Der Beitrag wurde als Vortag angenommen und wird im Online-Tagungsband der GMDS veröffentlicht. Weitere Publikationen epidemiologischer Studien sind auf der Webseite des LKR NRW zu finden.

Bild links, Poster zu "Eigenschaften von Intervallkarzinomen im Mammographie-Screening-Programm in Abhängigkeit vom zeitlichen Abstand zwischen Screeninguntersuchung und Diagnosestellung"

 



Anfragen zu Krebserkrankungen in Regionen

Die Abteilung Epidemiologie erhält regelmäßig Anfragen zu vermuteten regionalen Häufungen von Krebserkrankungen. Sie werden sowohl von Bürgerinnen und Bürgern gestellt, die eine unerwartet hohe Anzahl von Krebserkrankungen in ihrer unmittelbaren Umgebung wahrnehmen, wie auch von Einrichtungen in Politik, Verwaltung und des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Die Bearbeitung dieser Anfragen erfolgt nach einem abgestuften Verfahren, das sich an den "Empfehlungen für den Umgang mit räumlich-zeitlichen Krankheitsclustern" des Robert Koch-Instituts orientiert. Die Registerdaten können grundsätzlich bis auf die Gemeindeebene analysiert werden, wobei jedoch keine kausalen Zusammenhänge zu vermuteten Ursachen nachgewiesen oder ausgeschlossen werden können.



Krebsregisterdaten für die Wissenschaft

Unsere Aufgabe ist die Unterstützung von Wissenschaft und Forschung. Dazu können im Landeskrebsregister NRW gespeicherte Daten auf Antrag zur Verfügung gestellt werden. Neben aggregierten Daten, pseudonymierten Einzelfalldaten und Einzelfalldaten im Klartext können auch epidemiologische Analysen durch die Abteilung Epidemiologie beantragt werden. Interessierte Wissenschaftler können sich vor der Antragstellung an die Geschäftsstelle des LKR NRW wenden.



Qualitätskonferenzen - Kolorektales Karzinom

 

Auch das Landeskrebsregister NRW fährt bei seinen Entscheidungen für die öffentlichen Veranstaltungen auf Sicht. Entgegen der Ankündigung im letzten Newsletter hat die Klinische Auswertungsstelle jetzt entschieden, die Qualitätskonferenzen - Kolorektales Karzinom doch online durchzuführen. Denn auf Grund der geltenden Abstandsregeln stehen zurzeit keine Räumlichkeiten, die groß genug sind, zur Verfügung.

Termine und Anmeldung

 



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