
Call for Projects – Jury hat entschieden
Der Wissenschaftliche Fachausschuss des Landeskrebsregisters NRW hat zwei Projekte zum Prostatakarzinom und eine ökologische Studie zum Multiplen Myelom aus einer Vielzahl von Forschungsanträgen ausgewählt.
Mit dem Call for Projects hat das Landeskrebsregister NRW (LKR NRW) dazu aufgerufen, interessante und innovative Forschungsanträge einzureichen, die mit den Daten des LKR NRW beantwortet werden können. Die drei ausgewählten Studien beforschen Fragen zur Diagnostik und Therapie zum Prostatakarzinom sowie zum Multiplen Myelom. Das LKR NRW fördert für jedes Projekt eine wissenschaftliche Stelle mit 50 Prozent. Das Ziel der Studien ist identisch. Es geht um die Verbesserung der Behandlung und Versorgung von Patienten mit dem Ziel, die Lebensqualität und die Überlebenschancen zu erhöhen.
Die Forschungsvorhaben machen deutlich, welches Potenzial in der Krebsregistrierung für die medizinische Wissenschaft liegt. Die Antragsteller, die nicht gefördert werden, können jederzeit einen Antrag nach Beratung bei der Geschäftsstelle auf „Nutzung der Krebsregisterdaten“ stellen. Hier geht es zur Geschäfsstelle...

Prof. Dr. med. Andreas Stang, MPH - ärztlicher Leiter LKR NRW
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Die eingereichten Forschungsvorhaben waren sehr interessant.
Die Jury hat drei Forschungsprojekte ausgewählt, die mit der jetzigen Datenlage im LKR NRW auch gut umzusetzen sind. Denn die klinischen Daten werden erst seit dem Jahr 2016 auf Grundlage des Landeskrebsregistergesetzes NRW erhoben. Dagegen können mit den epidemiologischen Daten, die bereits seit dem Jahr 2005 flächendeckend in NRW registriert werden, ökologische Studien durchgeführt werden.
Der Erkenntnisgewinn durch die Auswertung der Daten wird immens sein – vor allem für die Behandlung und Versorgung der Patienten. Damit können wir zeigen, welche Chancen und welche Potenziale in der Krebsregistrierung und der Auswertung der Daten liegen. Die folgenden Projekte wurden ausgewählt.

Prostatakrebs des jüngeren Mannes - operieren?
Prof. Peter Albers, Direktor der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, möchte mit seinem Projekt analysieren, wie die aktive Überwachung von jungen Patienten mit Prostatakarzinom im Stadium des niedrigen Risikos sich auf Tumorentwicklung, Lebensqualität und Überleben auswirkt.
Diese Analyse soll der Patientenkohorte gegenübergestellt werden, die mit einer radikalen Prostatektomie bei gleicher diagnostischer Ausgangslage behandelt wurde. In der wissenschaftlichen medizinischen Fachwelt wird bereits seit längerem über die Frage der besten Behandlung diskutiert.

Molekulare PET Bildgebung - Erhöhung der Überlebensrate?
Prof. Wolfgang Fendler, Leitender Oberarzt der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Essen, möchte in seiner Studie „Molekulare PET Bildgebung - Erhöhung der Überlebensrate durch frühe Darstellung des Prostatakarzinoms bei steigenden PSA Werten?“ untersuchen, ob die Behandlung von Patienten auf Grundlage der PSMA PET Diagnostik zur Erhöhung der Überlebensrate führt.
Das neue Bildgebungsverfahren die PSMA Positronen-Emissions-Tomographie ist von den Universitäten Johns Hopkins und Heidelberg entwickelt worden. Es ermöglicht eine genaue Darstellung kleinster Tumor-Absiedlungen. Damit können die Tumoren gezielt behandelt werden und das führte zu einer deutlichen Abnahme des Tumormarkers PSA.

Multiples Myelom – Überleben durch pharmazeutische Innovation?
Dr. med. Christine Eisfeld beschäftigt sich in der ökologischen Studie mit dem weltweiten Anstieg von Inzidenz und Prävalenz des Multiplen Myeloms.
Das Forschungsvorhaben möchte die folgenden Fragen beantworten:
Zeigt sich eine Verbesserung der Überlebenszeiten im Hinblick auf pharmazeutische Innovationen?
Verteilen sich Inzidenz und Überlebenszeiten auf regionaler Ebene in Abhängigkeit von sozialer und physischer Umwelt?
Kann eine Evidenz für mögliche Kausalitäten durch weiterführende Methoden abgeleitet werden?

Gewusst wie – Kodierung von Mischtumoren des Magens:
Eine morphologische Bezeichnung wie „intestinal“ oder „diffus“ bleibt in der Kodierung nachrangig. Es gilt die Regel der höheren Schlüsselnummer.
- Die Beschreibung „Siegelringzellkarzinom vom diffusen Typ“ des Magens mit einem Anteil von mindestens 50 Prozent schleimproduzierender Zellen wird mit dem Morphologiecode „Siegelringzellkarzinom“ (8490/3) kodiert.
- Ebenso wird ein „Muzinöses Karzinom“ des Magens mit mindestens 50 Prozent extrazellulärem Schleim mit „Muzinöses Karzinom“ (8480/3) kodiert.
- Bei der Bezeichnung „teils siegelringzelliges (oder siegelringzellhaltiges) Adenokarzinom vom diffusen Typ“ des Magens wird die Morphologie mit „diffuses Andenokarzinom“ (8145/3) kodiert.

Anne-Sophie Mutter neue Präsidentin der Deutschen Krebshilfe
Die Stargeigerin tritt Nachfolge von Fritz Pleitgen an
Stiftungsrat und Vorstand der Deutschen Krebshilfe haben Anne-Sophie Mutter zur neuen Präsidentin ernannt. Die weltweit bekannte Geigerin wird die Deutsche Krebshilfe für die kommenden fünf Jahre repräsentieren. Sie tritt damit die Nachfolge von Fritz Pleitgen an, der das Amt zehn Jahre innehatte. "Ich freue mich sehr darauf, an dieser unentbehrlichen Aufgabe mitzuarbeiten, denn Krebs ist ein Thema mitten in unserer Gesellschaft", sagt Anne-Sophie Mutter. Mehr dazu…

MELDERSTAMMTISCH PER VIDEOKONFERENZ
Der Melderstammtisch ist ein interaktives Angebot des Landeskrebsregisters NRW, um Fragen zur Krebsregistrierung, zur inhaltlichen Tumordokumentation und zu den technischen Übertragungsmöglichkeiten zu beantworten. Gleichzeitig ist es ein Forum für einen kollegialen Erfahrungsaustausch.
Anmeldung direkt unter dem folgenden Link
https://zoom.us/meeting/register/tJArcO-urDwuHNcwxNBxJPpRWs5qGOEgHomm
Weitere Informationen
Startdatum
05.05.2021 - 09:00 Uhr
Enddatum
05.05.2021 - 10:00 Uhr
