Dienstleister im öffentlichen Gesundheitswesen
Wissenschaftliches Arbeiten mit Krebsregisterdaten
Das Landeskrebsregister NRW verfügt aktuell über einen Datenbestand von 20 Millionen qualitätsgesicherten Meldungen, die jährlich um 2,5 Millionen Meldungen ergänzt werden.
Die bereits flächendeckend etablierten, obligat elektronischen Meldestrukturen des Landeskrebsregisters NRW sind beispielhaft dafür, wie große Mengen medizinischer Daten aus unterschiedlichen Quellen zusammengeführt (Record-Linkage), qualitätsgesichert ausgewertet (Best-Of) und Stakeholdern zur Verfügung gestellt werden können. Darüber hinaus entwickelt das LKR NRW individuelle Datenflusskonzepte für Forschungsprojekte und erarbeitet Sonderentwicklungen.
Die Größe des Datenbestandes und die Weiterentwicklung der bereits vorhandenen Möglichkeiten, diesen weiterwachsenden Datenschatz mit anderen Gesundheitsdaten anlassbezogen zusammenzuführen, macht das LKR NRW zu einem wichtigen Partner im öffentlichen Gesundheitswesen beim Aufbau eines virtuellen, medizinischen Datenraums. Mehr zum wissenschaftlichen Arbeiten mit Datenlieferungen...
Zentrale Dienste mit neuer Abteilungsleitung
Die Zentralen Dienste im Landeskrebsregister NRW haben eine neue Abteilungsleitung.
Öznur Karadağ leitet ab sofort die Zentralen Dienste mit den Fachbereichen Personal, Haushalt/Controlling und Öffentlichkeitsarbeit. Gleichzeitig ist sie die Fachbereichsleitung für den Fachbereich Personal. In den Zentralen Diensten werden die innerbetrieblichen Abläufe sowie die Unternehmensorganisation sichergestellt.
Dr. Andres Schützendübel, Geschäftsführer des LKR NRW erklärt dazu: „Wir freuen uns sehr, dass wir Frau Öznur Karadağ für die Leitung der Zentralen Dienste gewinnen konnten. Ihre Expertise als Juristin und ihre Erfahrungen in verschiedenen Führungspositionen in großen Verwaltungseinheiten sind ein Gewinn für das Landekrebsregister NRW. Denn die Aufgaben in den Zentralen Diensten sind die Grundlage für die Funktionalität des Registers. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.“
BRUNA+ Teilnahmeabfrage startet
Bruna+ ist eine Studie zur Brustkrebsnachsorge und wird mit Mitteln der Deutschen Krebshilfe finanziert.
Das Landeskrebsregister NRW wird in diesem komplexen Studiendesign die Universität Bielefeld unterstützen, um Teilnehmerinnen für eine Befragung zu rekrutieren. Hierbei wird das LKR NRW Patientinnen mit einer Brustkrebsdiagnose ab 2016 kontaktieren und fragen, ob Sie an der Befragungsstudie teilnehmen möchten. Der Fragebogen wird bei Teilnahmewunsch im weiteren Verlauf von der Universität Bielefeld verfasst und versendet. Die Befragung wird in deutscher und türkischer Sprache durchgeführt.
Bruna+ befasst sich mit der Brustkrebsnachsorge von Frauen mit dem Ziel, die Inanspruchnahme von Nachsorgeleistungen zu analysieren sowie Nachsorgeerfahrungen zu erfassen. Da möglicherweise die Inanspruchnahme, je nach Herkunft, unterschiedlich ist, werden Erfahrungen von Frauen mit türkischem Migrationshintergrund und ohne türkischen Migrationshintergrund verglichen. Es gibt verschiedene Angebote, die Frauen nach Brustkrebserkrankungen bei der Genesung unterstützen. Denn eine bessere Nachsorge steigert die Lebensqualität und den Allgemeinzustand von Frauen nach einer Brustkrebserkrankung. Die Ergebnisse der Studie sollen dabei helfen, zu verstehen, was in der Brustkrebsnachsorge verbessert werden sollte, um ihre Teilnahme zu erhöhen. Hier finden Sie weitere Informationen.
Studie zum Endometriumkarzinom
Das Endometriumkarzinom (EC) ist eine der häufigsten bösartigen Erkrankungen bei Frauen in den westlichen Ländern.
Ziel dieser Studie war es, Daten zur Behandlung von Patientinnen in Deutschland über zwei Jahrzehnte hinweg auszuwerten, um die Entwicklung und Wirkung von Operation, Bestrahlung und Chemotherapie zu bewerten. Diese retrospektive Registerstudie umfasste 34.349 Patientinnen mit EC, die zwischen 2000 und 2020 diagnostiziert wurden. Die Patientinnen wurden in fünf Risikogruppen eingeteilt. Das Gesamtüberleben wurde mit der Kaplan-Meier-Methode sowie mit der univariablen und multivariablen Cox-Regression analysiert, um Risikofaktoren und Behandlungsoptionen zu bewerten.
Während des Studienzeitraums wurde die minimalinvasive Chirurgie im Vergleich zur offenen Chirurgie häufiger angewandt und war mit einem besseren Gesamtüberleben verbunden. Patientinnen mit fortgeschrittenem EC erhielten mit größerer Wahrscheinlichkeit eine multimodale Therapie. Patientinnen mit intermediärem Risiko hatten nach der Operation eine gute Prognose, die sich noch weiter verbesserte, wenn eine Strahlentherapie hinzukam. Hochrisikopatientinnen hatten eine schlechtere Prognose, profitierten aber eindeutig von einer zusätzlichen Strahlentherapie. Überleben von älteren Hochrisikopatientinnen mit einer nicht endometrioiden Histologie verbesserte sich, wenn die Operation und die Strahlentherapie durch eine Chemotherapie ergänzt wurden. Die Studie umfasst eine umfangreiche Analyse von Daten aus deutschen klinischen Krebsregistern zur Behandlung von Endometriumkarzinomen über zwei Jahrzehnte. Hier geht es zur Studie.
Meldungsübersichten 2024
Der Versand der Meldungsübersichten 2024 hat begonnen.
Die klinische Auswertungsstelle versendet zurzeit über 1.600 Meldungsübersichten. Jede meldende Einrichtung erhält eine Meldungsübersicht, die über die Qualität und Vollständigkeit ihrer Meldungen an das LKR NRW informiert. Damit sind die Meldungsübersichten ein wichtiges Instrument für die interne Qualitätssicherung. Ausgewertet wird das Vorjahr (01.01.2023 - 31.12.2023) im Vergleich zum vorletzten Jahr (01.01.2022 - 31.12.2022). Die Zeiträume beziehen sich auf das Eingangsdatum der Meldungen beim LKR NRW.
Als Hilfestellung für die Interpretation der Bedeutung der Kennzahlen bietet die klinische Auswertungsstelle einen Beratungstermin an. Dieser findet am 03.07.2024 via Zoom statt. Hier geht es zur Anmeldung. Für individuelle Fragen stehen die Teams aus den zuständigen Regierungsbezirken zur Verfügung. Hier finden Sie die Kontakte zu den Teams, denn wir möchten Sie bei der Interpretation der Meldungsübersichten bestmöglich unterstützen.
Eine Bitte in eigener Sache:
Bitte teilen Sie uns Änderungen von Namen und Email-Adressen mit, damit die Meldungsübersichten auch die richtigen Adressaten erreichen. Mit dem Online-Formular können Sie uns einfach und direkt die Änderungen mitteilen. Hier geht es zum Formular.
Kontinuierliches Update der IT
Mit über 200.000 Meldungen pro Monat und einer kontinuierlichen Digitalisierung der Prozesse in der Krebsregistrierung muss auch die IT-Infrastruktur des LKR NRW mitwachsen.
„Derzeit aktualisieren wir wesentliche Infrastrukturkomponenten im Bereich des IT-Betriebs. Dazu gehören die zentralen Firewalls am Standort Bochum und in unserem Rechenzentrum, die stufenweise Umstellung auf verschlüsselte Hochleistungs-Speicherlösungen sowie eine Modernisierung der virtuellen Arbeitsplätze unserer rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die meldenden Einrichtungen werden von diesen Arbeiten im Regelfall nichts bemerken", erklärt Dr. Sebastian Bartholomäus, Abteilungsleiter Informationstechnologie.
Bereits seit 2005 nimmt das LKR NRW ausschließlich elektronische Meldungen entgegen und war damit das erste flächendeckende Krebsregister in Deutschland, das keine „Papiermeldungen“ mehr akzeptierte. Die IT-Strategie des LKR NRW ist ein wesentlicher Baustein für die weitere Entwicklung und Optimierung der integrierten klinischen Krebsregistrierung in Nordrhein-Westfalen.
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4. Landesqualitätskonferenz zum Thema Krebsregisterdaten - Ein Gewinn für Epidemiologie und Versorgungsforschung
Aktuelle Studien und Projekte mit Daten des Landeskrebsregisters NRW, eine Übersicht über das Leistungsportfolio des Registers.
Das Landeskrebsregister NRW lädt am Mittwoch, den 18.09.2024 zur 4. Landesqualitätskonferenz ein. Die Konferenz findet im Hotel Collegium Leoninum in Bonn und online via Zoom statt. In diesem Jahr geht es um Studien und Projekte, an denen das Landeskrebsregister NRW beteiligt ist. Mit aktuell rd. 20 Millionen qualitätsgesicherten Meldungen in der Datenbank und einem Meldungseingang von jährlich durchschnittlich rd. 2,5 Millionen Meldungen ist das Krebsregister ein gefragter Partner für Studien und Projekte.
Als Gastredner sind Univ.-Prof. Dr. med. Peter Albers, Direktor der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Düsseldorf und Univ.-Prof. Dr. med. Reinhard Büttner, Direktor des Instituts für allgemeine Pathologie eingeladen. In der Poster-Session geben unsere Kolleginnen und Kollegen einen Einblick in laufende Projekte mit Krebsregisterdaten. Ein Beitrag ist u. a. die „Hitzebedingte Übersterblichkeit unter in Nordrhein-Westfalen Krebserkrankten im fortgeschrittenen Stadium“.
Wir freuen uns auf Ihr Interesse und laden Sie ein, mit uns ins Gespräch zu kommen.
Hier geht es zum Programm und zur Anmeldung.
Fehlinformation zu Krebszahlen
Der Deutsche Krebsregister e.V. (DKR) hält die jüngst von verschiedenen Krankenkassen vorgelegten Zahlen zu Krebsneuerkrankungen für falsch. Für die Information der Bevölkerung sollten die Daten der Landeskrebsregister genutzt werden.
In den letzten Monaten wurden von verschiedenen Krankenkassen vermehrt Zahlen zu Krebsneuerkrankungen mit zum Teil drastischen, offensichtlich falschen und nicht haltbaren Aussagen veröffentlicht. So wurden beispielsweise anlässlich des Weltnichtrauchertages unerklärbar hohe Fallzahlen und immense Steigerungen bei den Neuerkrankungen an Lungenkrebs beschrieben, die viele Menschen verunsichert haben. Teilweise liegen die Zahlen bis zu Faktor 4 höher als aktuell bekannt. So wurden für Schleswig-Holstein 3.000 Lungenkrebsdiagnosen bei Frauen geschätzt, die Zahl liegt aber bei ca. 1.000. Für Niedersachsen wurden 10.000 Lungenkrebsdiagnosen bei Frauen geschätzt, die Zahl liegt aber bei ca. 2.500.
Der 2. Vorsitzende des DKR, Professor Dr. Alexander Katalinic, Direktor des Instituts für Sozialmedizin und Epidemiologie der Universität zu Lübeck, beklagte die mangelnde Abstimmung solcher Veröffentlichungen mit den Landeskrebsregistern: „Ein Blick auf die Zahlen hier weiterlesen...
Gewusst wie
Die Frequenz der Meldungen von Nachsorgeuntersuchungen (Verlaufsmeldungen) richtet sich nach den Empfehlungen der S3-Leitlinien. Dabei gilt:
- Auffällige Nachsorgeuntersuchungen (Statusänderung: Progress, Rezidiv, Metastase) werden bei Vollständigkeit der Meldung immer zur Vergütung bei den Kostenträgern eingereicht.
- Unauffällige Nachsorgeuntersuchungen (Statusmeldung) werden bei Vollständigkeit der Meldung in den ersten 5 Jahresintervallen nach Diagnose maximal 4 x pro Jahr zur Vergütung bei den Kostenträgern eingereicht. In den Intervallen 6-10 Jahre nach Diagnose wird maximal eine Meldung pro Jahr eingereicht.
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Kommen Sie in unser Team, das Landeskrebsregister NRW schreibt neue Stellen aus.
Wir suchen Informatiker (m/w/d), Sachbearbeiter (m/w/d) und studentische Aushilfen (m/w/d)
Hier geht es zu den Stellenangeboten.
VERANSTALTUNGSTERMINE JULI 2024
Alle Termine finden Sie auch in unserem digitalen KALENDER auf einen Blick.
BERATUNGSTERMIN - MELDUNGSÜBERSICHTEN
Zurzeit werden die Meldungsübersichten verschickt. Sie werden automatisiert erstellt und allen Einrichtungen zugestellt, die als eine aktive Meldestelle im Landeskrebsregister NRW hinterlegt sind, unabhängig davon, ob im Auswertungszeitraum gemeldet wurde. Wir möchten Sie bei der Interpretation der Kennzahlen in den Meldungsübersichten bestmöglich unterstützen und laden Sie zu einem Online-Beratungstermin ein.
Beratungstermin - Meldungsübersichten
am Mittwoch, 03.07.2024 von 14:00 Uhr - 15:30 Uhr
MELDERSCHULUNGEN FACHWISSEN
Diese Schulungen finden als ZOOM-Webinar statt und beinhalten organ- oder themenspezifische Besonderheiten. Dazu gehören Hinweise zu den anzuwendenden Kodier- und Klassifikationssystemen sowie Regeln und Empfehlungen zur Dokumentation der Meldungen an das Landeskrebsregister NRW anhand von Beispielen.
Melderschulung - Fachwissen zu Mammatumoren
am Donnerstag, 11.07.2024 von 13:00 Uhr - 14:15 Uhr
Melderschulung - Fachwissen zu Weichteiltumoren
am Donnerstag, 25.07.2024 von 13:00 Uhr - 14:15 Uhr
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