Die Einrichtung klinischer Krebsregister ist im nationalen Krebsplan festgelegt, mit dem Ziel, die nachhaltige Verbesserung der Versorgung von onkologischen Patienten sicher zu stellen. Damit orientieren sich die Krebsregister an den Vorgaben des §65c SGB V. In den klinischen Krebsregistern werden nicht nur Daten zu Krebsneuerkrankungen und tumorassoziierten Sterbefällen erhoben und aufbereitet, sondern auch Daten zum grundsätzlichen Therapieerfolg, zu Neben- und Nachwirkungen, zu Rezidivbildungen sowie zum Auftreten von Zweittumoren erfasst und analysiert.
Diese Daten sollen die Beurteilung der Wirksamkeit von Therapien hinsichtlich der Tumorart altersgerecht, geschlechts- und gruppenspezifisch ermöglichen. Ziel ist es, langfristig die Überlebenswahrscheinlichkeit nach einer Tumordiagnose zu erhöhen und das Leben mit der Erkrankung zu verbessern.
Die Aufgabe der klinischen Auswertungsstelle ist es, die gemeldeten Krebsregisterdaten zur Klärung von Fragen bezüglich der Behandlungsqualität und der Versorgungsforschung auszuwerten. Die Ergebnisse tragen zur Unterstützung einer leitliniengerechten Versorgung bei. Die Meldungsübersichten und Auswertungsbögen werden regelmäßig einmal im Jahr für die Melder bzw. Einrichtungen erstellt.
Die Meldungsübersichten geben einen Überblick über die im Landeskrebsregister NRW vorliegenden Daten bezüglich ihrer Qualität und Vollständigkeit.
Die Auswertungsbögen legen den Fokus auf die Analysen der tumorrelevanten Daten auf Grundlage der Meldungen.
Damit ermöglichen diese Auswertungen eine Übersicht über die stattgefundene onkologische Versorgung in den meldenden Einrichtungen und liefern den behandelnden Ärzten wichtige Informationen für die Qualitätsentwicklung in der Versorgung von Krebspatienten. Die Bandbreite der Auswertungen wird sukzessive weiterentwickelt. Aktuell stehen für Zertifizierungsaudits mit der Zertifizierungsstelle ÄkZert der Ärztekammer Westfalen-Lippe Nachweise zur Verfügung. Darüber hinaus erhalten jetzt auch Pathologen einen Auswertungsbogen.
In jedem Regierungsbezirk stehen Qualitätssicherungsteams als Ansprechpartner zur Verfügung. Ein Koordinator und ein Meldebetreuer bilden ein Team. Sie führen Informations- und Schulungsveranstaltungen sowie die Qualitätskonferenzen auf Grundlage von §65c SGB durch. Sie beraten und unterstützen bei Fragen zur praktischen Krebsregistrierung, um eine hohe Qualität der zu meldenden Daten sicher zu stellen. Denn die Datenqualität ist die entscheidende Voraussetzung für die wissenschaftlichen Auswertungen in der Behandlungs- und Versorgungsforschung.